So geht Payroll
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Dienstwagenversteuerung, endlich verständlich!

Dienstwagenversteuerung, endlich verständlich!

Foto: Erstellt mit Midjourney. 

Hallo Payroll-Helden!

Dienstwagen – für viele ein heiß ersehntes Benefit, für uns in der Payroll aber oft ein Buch mit sieben Siegeln.

Keine Sorge:

Wir bringen heute Licht ins Dunkel und schauen uns an, wie der geldwerte Vorteil entsteht, welche Regeln für E-Autos gelten und welche Tricks es gibt, um nicht unnötig viel Netto zu verlieren.


Der Startpunkt: Geldwerter Vorteil

Ein Firmenwagen, den man auch privat nutzen darf, ist kein Geschenk, sondern ein sogenannter geldwerter Vorteil. Das Finanzamt sagt: „Wenn du privat tankst, fährst oder lädst, spart dir das Kosten – also wollen wir Steuern sehen.“

Ergebnis: Der Wert des Wagens wird auf dein Bruttogehalt aufgeschlagen. Steuerlich also ein Plus, auf dem Papier aber nur ein durchlaufender Posten.

Die Klassiker: 1%-Regelung und 0,03%-Methode

Die Standardformel ist einfach – und doch tückisch.

  • 1 % vom Bruttolistenpreis= Privatnutzung.
  • 0,03 % pro km Entfernung= Arbeitsweg.

Beispiel: Listenpreis 40.000 €, Arbeitsweg 15 km.

  • 1 % = 400 €
  • 0,03 % = 180 €
  • Summe: 580 € geldwerter Vorteil/Monat

Das schlägt sich auf dein Steuer- und SV-Brutto nieder. Am Ende ist das Netto spürbar kleiner.


Grundlagenvideo: Dienstwagenversteuerung

Quelle: Youtube Payroll Kollege


 

Specials für E-Autos & Hybride

Hier wird’s spannend: Der Staat will grünere Flotten fördern.

  • Plug-in-Hybride: halber Listenpreis (0,5 %) – aber nur, wenn CO₂ < 50 g/km ODER elektrische Reichweite ≥ 80 km.
  • Vollelektrisch: sogar nur ein Viertel (0,25 %), solange der Listenpreis (Stand 2025) maximal 60.000–70.000 € beträgt. Seit 01.07.2025 sogar 100.000€.

Das heißt: Ein 40.000-€-E-Auto kostet steuerlich nur 145 € im Monat (statt 580 € beim Verbrenner).

Ein ziemlicher Unterschied!


Video zur Firmenwagenversteuerung:
Elektro- und Hybridfahrtzeuge

Quelle: Youtube Payroll Kollege


Die clevere 0,002%-Methode

Perfekt für alle Homeoffice-Fans: Statt pauschal 15 Arbeitswege/Monat, kannst du nur die tatsächlichen Fahrten ansetzen.

Beispiel: 40.000 € Listenpreis, 15 km Arbeitsweg, aber nur 10 Fahrten/Monat.

  • 1 % privat = 400 €
  • 0,002 % × 15 km × 10 Tage = 120 €
  • Summe: 520 €

Ergebnis: Weniger Steuerlast, mehr Netto.


Video zur cleveren 0,002%-Methode:

Quelle: Youtube Payroll Kollege


Typische Fallen

Teurer Tesla?

Trotz E-Auto-Bonus kann der geldwerte Vorteil bei hohen Listenpreisen schnell explodieren.

Fahrzeugwechsel mitten im Monat?

Dann zählt der Wagen, den du länger gefahren bist.


Video: Vorsicht! Steuerfalle beim Dienstwagenwechsel!

Quelle: Youtube Payroll Kollege


 

Ladekosten? 

Am Arbeitsplatz oft steuerfrei, an der öffentlichen Ladesäule aber nur unter Bedingungen.

Was heißt das für Payroll?

  • Immer Bruttolistenpreis + Arbeitsweg erfragen.
  • Bei E-/Hybridfahrzeugen CO₂-Werte und Reichweite prüfen.
  • Einzelbewertung (0,002 %) nur bei sauberer Dokumentation.
  • Externe Dienstleister können Abrechnung & Datenflut vereinfachen.

Fazit

Dienstwagen sind ein tolles Benefit, aber steuerlich ein kleines Abenteuer. Mit den richtigen Methoden (und einem Blick auf E-Mobilität) lässt sich bares Geld sparen. Für uns Payroller heißt das: aufmerksam bleiben, rechnen, dokumentieren. Dann läuft die nächste Abrechnung so geschmeidig wie ein E-Auto im Sportmodus.

 


Du hat noch mehr Bock auf #Payrollbeginner?

Hier gibt's weiter spannende Artikel:

https://www.sogehtpayroll.de/basics-der-gehaltsabrechnung/

 


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