So geht Payroll
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Der Payroll-Interim Manager

Der Payroll-Interim Manager

 

„Ich komme, wenn’s hakt – und gehe, wenn’s läuft.“

 Manche Menschen landen zufällig in ihrem Beruf – und bleiben dann aus voller Überzeugung. So war es bei Bernhard Poetschki, der heute als gefragter Interimmanager im Payroll-Bereich unterwegs ist. Von der Bundeswehr bis zur Berlin-Zulage, vom Personalbüro bis zur externen Personalleitung: Bernhard hat die Payroll-Welt in all ihren Facetten erlebt – und lebt sie. Im Gespräch mit Kai und Markus erzählt er von seinem ungewöhnlichen Werdegang, seinem Blick auf gute Abrechnung und warum Payroll mehr Menschlichkeit braucht, als viele glauben.

Currywurst im Glas und ein bisschen Bayern-Charme

Kai: Bernhard, bevor wir ins Thema einsteigen: Wir müssen kurz über Currywurst reden. Markus hat uns da was aus NRW mitgebracht – Currywurst im Glas. Muss man das probiert haben?

Bernhard (lacht): Klingt ein bisschen wild – aber hey, warum nicht? Wenn sie schmeckt, bin ich dabei!

Markus: Sie ist legendär. Und ganz ehrlich: Für lange Payroll-Tage ist das genau das richtige Soulfood. Passt auch zu dir: bodenständig, würzig, überraschend.

Von Eidechsen zur Excel-Tabelle – der etwas andere Karriereweg

Kai: Aber jetzt Butter bei die Fische – oder besser: Currywurst zur Karriere. Wolltest du als Kind wirklich schon Payroller werden?

Bernhard: Haha, nein! Mein erster Berufswunsch war tatsächlich Tierpfleger. Ich war ständig draußen, hatte Mäuse und Eidechsen zu Hause, habe Futter gesammelt und Tiere gepflegt. Ich mochte dieses Strukturierte, das Kümmernde. Heute pflege ich Daten statt Tiere – aber das Prinzip ist dasselbe.

Markus: Das ist eigentlich ein schöner Gedanke: Von der Tierpflege zur Datenpflege. Klingt logisch.

Die Bundeswehr als Schule der Verwaltung

Kai: Und dann kam die Bundeswehr – da hast du ja auch einiges gelernt?

Bernhard: Definitiv. Ich war im Geschäftszimmer einer Kompanie. Viel Papier, viele Ordner – das war mein Ding. Ich hab mich richtig wohlgefühlt zwischen Schreibmaschine und Verwaltung. Es war ein bisschen wie eine Ausbildung in Disziplin, Genauigkeit und Struktur.

Kai: Same here! Ich war vier Jahre GeZi-Soldat bei der Luftwaffe – liebevoll „die GeZi-Schlampen“ genannt. Da hab ich auch gemerkt: Verwaltung kann richtig Spaß machen.

Bernhard: Das war bei mir auch so. Und ich glaube, genau das hat mich dann Richtung Personal gebracht.

Eintritt, Austritt, Entgelt – und mittendrin Bernhard

Markus: Wie ging’s dann nach der Bundeswehr weiter?

Bernhard: Ich habe mich breit im kaufmännischen Bereich beworben – Einkauf, Vertrieb, Personal. Gelandet bin ich bei einem Unternehmen in Krefeld im Personalbüro. Und da hab ich wirklich alles gemacht: Ein- und Austritte, Abrechnungen, Verwaltung – komplett hands-on.

Kai: Von Anfang an Vollgas also?

Bernhard: Genau. Ich hab mich fortgebildet, Lohnbuchhalter gemacht, später auch Verantwortung übernommen. Ich habe mit aufgebaut, mitentwickelt, mitgestaltet – etwa bei der Einführung neuer Systeme oder der Abrechnung in Ostdeutschland mit spezieller Berlin-Zulage. Ich wollte immer wissen, wie’s funktioniert. Und ich hab die Leute mit meinen Fragen ziemlich genervt (lacht).

Zwischen Paragraphen und Pragmatismus

Markus: Was fasziniert dich bis heute an der Payroll?

Bernhard: Die Mischung. Es ist technisch, es ist gesetzlich – und gleichzeitig menschlich. Du brauchst ein Faible für Zahlen, ja. Aber du brauchst auch ein Gefühl für Menschen. Abrechnung ist Vertrauenssache. Wenn da was nicht stimmt, merken das die Leute sofort.

Kai: Und es hat auch viel mit Verantwortung zu tun.

Bernhard: Absolut. Ich habe viele Kündigungen begleitet. Das ist nie schön. Aber auch da zeigt sich: Machst du das mit Würde? Gibst du ein gutes Zeugnis mit? Kümmerst du dich um die Bescheinigungen? Das ist Teil der Payroll – das ist Haltung.

Vom Personalleiter zum Interimmer

Markus: Wie kam dann der Schritt in die Selbstständigkeit?

Bernhard: Ich war einige Jahre Personalleiter – zuletzt für über 400 Mitarbeitende. Irgendwann habe ich gemerkt: Ich will mein Wissen breiter einbringen. Gemeinsam mit einem Freund habe ich mich selbstständig gemacht – wir wollten kleine Unternehmen als externe Personalleiter unterstützen.

Kai: Klingt nach einer starken Idee.

Bernhard: War’s auch – nur waren wir keine guten Vertriebler (lacht). Also haben wir uns getrennt, und ich bin ins klassische Interimmanagement gerutscht. Seitdem begleite ich Unternehmen projektweise, bringe Ordnung rein, baue Strukturen auf und ziehe mich zurück, wenn es läuft.

Wissen, wo’s hakt – und was dann zu tun ist

Markus: Was sind typische Fragen, mit denen du zu tun hast?

Bernhard: Das ist querbeet: Wie wird ein Altersteilzeitmodell praktisch umgesetzt? Wie binde ich Sonderzahlungen korrekt ins System ein? Oder auch ganz basic: „Wie mache ich das überhaupt?“ – Viele KMUs wissen was sie wollen, aber nicht wie. Da komme ich ins Spiel.

Kai: Also der Mann fürs Machbare?

Bernhard: So kann man’s sagen. Ich denke nicht in Theorien, sondern in Lösungen. Und das mögen meine Kunden.

Fazit mit Haltung

Markus: Wenn du heute jungen Leuten erklären müsstest, warum Payroll ein großartiger Beruf ist – was würdest du sagen?

Bernhard: Payroll ist mehr als Zahlen. Es ist Klarheit, Struktur und Menschlichkeit in einem. Du musst dich auskennen, ja – aber vor allem musst du Haltung haben. Dann kannst du in diesem Beruf richtig etwas bewegen.

Kai: Und wenn’s mal nicht läuft – Currywurst hilft immer?

Bernhard (lacht): Ganz genau. Am besten im Glas. Mit Nudelsalat. Und ’nem Klecks Humor.

 

Danke für das Gespräch, Bernhard – das war echt stark!


Podcast-Folge mit Bernhard Poetschki: 

EIN MANN SIEHT LOHN

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